#behindthefilter, Kein Raum für Rechte Hetze und Du bist Demokratie – ein Rückblick

17.06.2022 | Blog

Kinder schneiden aus Zeitschriften aus

Zwischen Januar und April 2022 hat das KRF im Rahmen dreier Projekte einmal mehr Kindern und Jugendlichen die Themenschwerpunkte Digitalisierung, Gesellschaft, Partizipation und Demokratie nähergebracht. In verschiedenen Workshops konnten wir gemeinsam mit den teilnehmenden Jugendlichen Wissen vermitteln, Austausch fördern, Reflexion erlernen und Partizipation anregen.


#behindthefilter – Soziale Medien neu denken

Insgesamt sechs Workshops wurden in verschiedenen Jugendfreizeiteinrichtungen in Köln und Umgebung durchgeführt. Im Rahmen der dreistündigen Workshops haben wir gemeinsam mit Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren hinter die Fassade von Social Media, Influencer-Marketing, Filtern und vielem mehr geschaut. Anhand von abwechslungsreichen und interaktiven Methoden wurde die Frage beantwortet: „Welchen Einfluss hat Social Media auf uns, warum ist das gefährlich und was kann ich dagegen tun?“ Da soziale Netzwerke aus der täglichen Lebenswelt von jungen Erwachsenen kaum noch wegzudenken sind, wollten wir mit unserem Workshop vor allem erreichen, dass die Teilnehmer*innen die Inhalte, die sie täglich auf Social Media konsumieren bewusster wahrnehmen, kritisch betrachten und hinterfragen. Um diesen Denkanstoß zu initiieren, haben wir in Form von verschiedenen Stationen vier Themenschwerpunkte behandelt: Werbung und Manipulation durch Influencer*innen, Schönheitsideale durch Filter und Bildbearbeitung, Sicherheit und Datenschutz mit praktischen Anwendungstipps sowie der Algorithmus und wie dieser unseren Konsum kontrolliert. Zum Abschluss erhielten die Jugendlichen die Chance, selbstständig Social-Media-Beiträge auf vorgefertigten Papprahmen zu designen. Sie sollten hierbei die Frage beantworten, die sie auch über den Workshop hinausbegleiten sollte: „Welche Inhalte möchte ich auf Social Media sehen und was ist mir wichtig?“

Kein Raum für Rechte Hetze – gegen rechtsextremen Hass im Netz

Ein Projekt, welches bereits im Jahr 2021 als Pilotprojekt startete, wurde in diesem Jahr erneut im größeren Rahmen vom KRF durchgeführt. Insgesamt vier Workshops konnten in verschiedenen Kölner Schulen stattfinden. Sowohl online als auch in Präsenz haben wir gemeinsam mit circa 70 Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren kritisch die systematische und manipulative Vorgehensweise (rechts-)extremer Gruppen im Internet durchleuchtet. Das Projekt diente in erster Linie zur Aufklärung und Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Gefahren, die von (rechts-) extremen Gruppen ausgehen und wie sie sich vor diesen schützen können.  

Darüber hinaus boten die Workshops einen Raum für Austausch und Fragen. So stellte sich heraus, dass bereits mehr als die Hälfte der Teilnehmenden bereits Kontakt zu extremen Inhalten im Internet hatte, zum Beispiel in Form von vorgeschlagenen Beiträgen, Kommentaren oder ähnlichem. Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig es ist, junge Menschen darüber aufzuklären, wie sie mit solchen Situationen umgehen können. Im Rahmen unserer Workshops haben wir den Jugendlichen eine Vielzahl von möglichen Reaktionen mit auf den Weg gegeben, beispielsweise Gegenrede, Melden (bei den Betreiber*innen der Plattformen oder bei speziellen Meldestellen/der Polizei), Blockieren und viele mehr. 

Du bist Demokratie – für eine demokratische Zukunft!

Anknüpfend an unsere weiteren Demokratieprojekte aus dem Jahr 2021 „Demokratieförderung und Extremismusprävention“ an Grund- und weiterführenden Schulen, wurden in diesem Jahr zwei weitere Workshops in Kölner Jugendfreizeiteinrichtungen durchgeführt. Diesmal lag der Blickwinkel vor allem auf möglichen Zukunftsversionen der Demokratie. Teilgenommen haben circa 12 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, die sich zunächst mit dem grundlegenden Begriff Demokratie sowie mit den für sie wichtigen demokratischen Werten befasst haben. Anhand von verschiedenen digitalen Tools, wie zum Beispiel einem Online-Quiz wurden diese Inhalte interaktiv und spielerisch erarbeitet. Im weiteren Verlauf der Workshops sollten die Teilnehmer*innen nun gemeinsam reflektieren, an welchen Punkten in ihrem Alltag sie gerne mehr partizipieren und in Zukunft aktiv mitgestalten möchten. Hierbei standen zwei Optionen zur Wahl: einmal mit dem Fokus auf Partizipation in der Jugendfreizeiteinrichtung und einmal im Stadtteil. Zum Abschluss der Workshops designten die Jugendlichen kreative Vision Boards mit ihren persönlichen Ideen und Bedürfnissen, die im Anschluss zum Beispiel an die Einrichtungsleitung übergeben wurden, sodass unser Projekt auch einen nachhaltigen Effekt für die teilnehmenden Jugendlichen hat.